Schule Bubikon
Alpfahrt, Alpleben - Der Spagat zwischen Tradition und Moderne
Viele Bauern gehen mit ihrem Vieh im Sommer auf die Alp. Sie machen dies, weil es ihre Väter schon taten, oder weil es ein kleiner Nebenverdienst darstellt.
Ein Alpsommer beginnt Ende Mai, respektive anfangs Juni. In dieser Zeit fahren die Bauern mit ihren Tieren „z’ Alp“. Die einen legen diese Strecke zu Fuss zurück, die andern verladen ihr Vieh in Transporter. Wenn jemand heute noch zu Fuss geht, werden das Material und die Vorräte mit dem Auto gebracht. Früher wurden diese Dinge auf einen Wagen geladen, der dann von einem Pferd gezogen wurde.
Während dem Sommer leben die Menschen oft recht abgeschnitten von der Aussenwelt.
Ein Beispiel ist die Alp Dräckloch im Klöntal. Dort existiert kein Telefon und auch kein Handyempfang ist vorhanden. Einmal am Tag, um neun Uhr, besteht die Möglichkeit mit der Glärnisch SAC Hütte zu funken. Doch bereits um 9.05 Uhr fehlt jegliche Kontaktmöglichkeit. Einzig ein batteriebetriebenes Radio dient als Nachrichtenquelle.
Die Arbeiten auf einer Alp variieren je nach Wetter. Bei jedem Wetter muss man melken, käsen und natürlich den Tieren schauen. Auf der Alp Dräckloch wird mit einem Melkstand gemolken, der regelmässig mit dem Helikopter versetzt wird.
Ist es schön, geht man oft ins Tal, um dort für den Winter zu heuen. Bei schlechterem Wetter beschränkt man sich auf Arbeiten rund um das Haus.
Auf der Alp gibt es viele Bräuche, wie zum Beispiel der Betruf. Jeden Abend wird er auf den Alpen ausgerufen, um diese vor bösen Naturkräften und Unheil zu schützen.
Dies ist ein besonders naturverbundener und anheimelnder Brauch. Der Alpsegen verbindet Urtümlich-heidnisches mit Christlichem: Mit Hilfe der angerufenen Heiligen sollen böse Naturkräfte gebannt und für das Alpgebiet ein Schutzbann errichtet werden. Leider hört man den Betruf immer seltener.
Auf Alpen gibt es jedoch auch Unfälle. Es kommt vor, dass ein Tier abstürzt oder von einem Stein getroffen wird. In diesen Fällen muss häufig der Helikopter eingesetzt werden, um das Tier auszufliegen.
Am Ende des Sommers zieht der Älpler mit seinem Vieh zurück ins Tal.

Jasmin


 


zurück erstellt von Jasmin am 23.06.2008